eeWerk bekommt Ergänzungsbau

Im letzten halben Jahr ist hinter dem Hauptgebäude von ee Werkzwischen Fahrzeug- und Turnhalle auf dem Gelände von Neu Eben-Ezer ein neues Gebäude mit 1250 Quadratmetern Grundfläche entstanden.  Hier werden voraussichtlich ab April 80 Menschen mit Behinderungen und assistierende Mitarbeiter einen neuen Arbeitsplatz finden, 55 in der Montageabteilung und 25 in einem Bereich für Menschen mit höchsten, insbesondere grundpflegerischen Unterstützungsbedarfen. Der Ergänzungsbau, Investitionsvolumen 1,1 Millionen Euro, ist notwendig geworden, weil die älteste Abteilung von eeWerk im Souterrain des Jobsthardehauses aufgelöst werden soll, denn sie entspricht den Anforderungen von Menschen mit Förder- und  Unterstützungsbedarf nicht mehr. Immerhin 50 behinderte Kolleginnen und Kollegen arbeiten hier und mit ihnen das betreuende Personal. Diese Personen werden demnächst in der neuen Werkstatt einen auf sie abgestimmten Arbeitsplatz erhalten.

In den letzten Jahrzehnten ist der Anteil der Menschen mit großem pflegerischem Unterstützungsbedarf kontinuierlich gestiegen, was zum Teil an der besseren Grundversorgung wie auch am medizinischen Fortschritt liegt. 25 Menschen mit diesen hohen Bedarfen erhalten jetzt einen besonders auf sie zugeschnittenen Arbeitsplatz in der neuen Werkstatt, denn sie verfügt über einen Pflegebereich mit vier gut ausgestatteten Pflegebädern, zwei davon mit Deckenliftern zum leichteren Heben von pflegebedürftigen Personen. Hinzu kommen Ruhe- und Snoezelenräume, Büroräume in den Abteilungen selbst und im kleinen Verwaltungstrakt. Dort wird auch ein Besprechungs-und Schulungsraum entstehen. Alle Gebäudeteile sind komplett barrierefrei. Durch die Verlegung der Arbeitsplätze für Menschen mit Schwerst- und Mehrfachbehinderungen in das neue Gebäude wird in der Hauptwerkstatt Raum geschaffen, den die Tischlerei einnehmen wird, denn die ist so gut ausgelastet, dass im alten Gebäude der Platz eng wird. Die Metallabteilung, die sich ebenfalls vergrößern wird, zieht nach Lieme in die dortige Zweigwerkstatt. „Wir machen hier einen Ringtausch in großem Stil“, sagt Markus Toepffer, der Leiter von eeWerk. Insgesamt werden zirka 100 Kolleginnen und Kollegen mit und ohne Behinderungen ihren Arbeitsplatz wechseln. „Neue Orte, neue Abteilungen, nicht mehr die gewohnten Kollegen um sich herum. Das bedeutet für jeden Menschen große Veränderungen und bringt Verunsicherung mit sich. Damit die Beschäftigten und Mitarbeitenden genug Zeit zum Umgewöhnen haben, gehen die Umzüge nach und nach über die Bühne. Bis Mitte 2017 lassen wir uns damit Zeit“, so Toepffer.

Schon Ende 2015 haben der Leiter von eeWerk und seine Kolleginnen und Kollegen alle Beschäftigten über die anstehenden Umzüge informiert. Bei verschiedenen Treffen, so auch bei einem Vororttermin mit Kaffee und Keksen im Rohbau der Ersatzwerkstatt, wurden die Veränderungen und die neuen Räumlichkeiten erklärt. Angehörige und gesetzliche Betreuer wurden parallel per Anschreiben informiert, Mitarbeitende durch eine ausführliche Rundmail. „Mit größtmöglicher Transparenz hoffen wir alle möglichst konstruktiv mit ins Boot zu holen“, begründet Toepffer diese Vorgehensweise.

Hier noch einmal die Verbesserungen im Überblick:

           80 moderne, adäquate Arbeits- und Förderplätze in einem Neubau

  • Optimale Pflegebadsituationen für Menschen mit höchsten grundpflegerischen Bedarfen und ihrem betreuenden Personal
  • Vollständige Barrierefreiheit und natürliches Licht von allen Seiten und über das Dach
  • Deutliche Verbesserung der Arbeitsangebote und Förderbedingungen durch differenzierte Innenarchitektur und Arbeitsplatzausstattung
  • Auflösung unzulänglicher Arbeitssituation für das hauptamtliche Personal durch neue Büros und einen Besprechungsraum
  • Entlastung der bisherigen, unruhigen Pausensituation im Hauptgebäude, insbesondere bei schlechtem Wetter, durch zusätzlichen Pausenbereich im Neubau
  • Transpondergestützte Schließsystemen sowie der geschlossene Garten eröffnen Möglichkeiten auch für Menschen mit hohem Aufsichtsbedarf und ggf. Beschlüssen, ohne die notwendige Freiheit für andere zu beschneiden.
  • Ausbau weiterer, technisch anspruchsvoller Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum im Metallbereich durch Umzug nach Lieme
  • Vorteilbringende Nutzung der besseren Logistik-Möglichkeiten in Lieme für diese Abteilung
  • Ausbau weiterer, technisch anspruchsvoller Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum für die Tischlerei durch Flächenerweiterung im Untergeschoss
  • Unzureichende Arbeitsplätze im Lager können auf die neuen Flächen verlagert werden.
  • Nutzung und Erweiterung der technischen Anlagen wie z. B: Späne-Absauganlage ohne großen Aufwand und Kosten realisierbar
  • Kein gänzlich neuer Standort (mit ggf. Konsequenzen für die Beförderungssituation) durch die Bebauungsmöglichkeit in NEE
  • Der Neubau erfüllt alle energetischen - und Brandschutzbestimmungen (inklusive automatischer Brandmeldeanlage) und erhält eine PV-Anlage zur klimaneutralen Stromerzeugung (Eigenverbrauch)

+ Zurück