Inklusiver Eben-ezer Chor macht beim Projekt der Tausend Stimmen mit

Inklusiver Eben-Ezer Chor macht mit beim Projekt der Tausend Stimmen: Das Pop Oratorium Luther wird am 11. März 2017 in Halle aufgeführt.

Mehr als 70 Sängerinnen und Sänger, von 7 bis 70, Menschen mit und ohne Behinderungen, vom Vorstand bis zum Schulkind, mit unterschiedlicher musikalischer Vor-Erfahrung: Sie alle stehen gemeinsam auf der Bühne. Interessierte Journalistinnen und Journalisten sind herzlich zu den Proben eingeladen: Für Kurzentschlossen gleich heute Abend: Am 25. Oktober und am 8. November, jeweils von 19:00 Uhr bis 20:30 im Kirchlichen Zentrum Neu Eben-Ezer, Alter Rintelner Weg, Lemgo. Möglich ist auch das Portrait einer, eines oder mehrerer SängerInnen aus Eben-Ezer.

Vor 500 Jahren führte sein Eintreten für die Wahrheit letztlich zur Spaltung – heute wirkt „Luther“ integrativ: Der Projektchor der Stiftung Eben-Ezer aus Lemgo (www.eben-ezer.de) besteht aus Menschen aller Befähigungen. Ein Drittel der Sängerinnen und Sänger sind Menschen mit Unterstützungsbedarf, die mit den Diensten der Stiftung Eben-Ezer leben: Jugendliche wie Erwachsene. Dazu kommen weitere Sängerinnen und Sänger aus Lemgo bzw. dem Kreisgebiet Lippe, die sich vom Aufruf Eben-Ezers für die Aufführung in Halle angesprochen fühlten.

Halle ist nur ein Aufführungsort des XXL Musicals von Komponist Dieter Falk mit Texten von Michael Kunze. Am 31. Oktober 2015 hatte das „Pop-Oratorium Luther- das Projekt der Tausend Stimmen“ in Dortmund eine umjubelte Uraufführung. Im Reformations-Jubiläumsjahr 2017 folgt nun die Tournee mit einem Stammensemble und regionalen Chören.

Inzwischen ist der inklusive Chor Eben-Ezer 75 stolze Stimmen stark, vertreten sind alle Altersgruppen von 7 bis 70.

Am 20. November ist dann der erste Regionalprobe mit den anderen Chören aus der Region in Halle.

„Die Stiftung Eben-Ezer setzt sich für das selbstverständliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen ein“, unterstreicht Pastor Dr. Bartolt Haase  vom Vorstand der Stiftung, der mit zwei seiner Kindern ebenfalls im Projektchor mitsingt: „Wir haben schon oft die Erfahrung gemacht, dass Musik und Theater dieses Miteinander stärken. Wir freuen uns, auf diese Weise das Luther-Jahr mit zu gestalten.“

„Wir sind sehr stolz darauf, eben nicht der ‚normale‘ Chor zu sein“, sagt Anna Ikramova, Kirchenmusikerin der Stiftung Eben-Ezer und Leiterin des Ensembles. „Behinderte Menschen sind in vielen Fällen viel offener für Neues oder das, was sich nicht sofort erschließt“, erzählt sie. So könnten einige der Sängerinnen und Sänger nicht lesen, erlernten aber trotzdem schnell den Text: „Sie sind nicht auf Schrift fixiert, sondern übernehmen die Worte und die Melodie auch allein durch Hören. Und wenn eine ganze Chorstimme singt, werden diejenigen, die noch nicht ganz text- oder melodiefest sind, einfach mitgerissen.“  Außerdem seien die Stücke so angelegt, dass Laien mit Spaß an der Sache sie gut erlernen können. „Es wird ein unvergessliches Erlebnis “, ist die Musikerin überzeugt: „Die Musik hat es in sich und ich möchte den sehen, der dabei keine Gänsehaut bekommt.“

Dass das Konzept funktioniert, haben vorangegangene Projekte gezeigt: Gemischte Chöre der Stiftung Eben-Ezer führten bereits Musicals wie „Samuel“ oder auch Bach-Kantaten auf. Das emotionale Pop-Oratorium passt da hervorragend ins Repertoire.

 

 

+ Zurück