Mobil mit der Aktion Mensch

Ein Kombi für mehr Selbstbestimmung

Vor rund drei Jahren besuchte NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann das Apartmenthaus in der Gutenbergstraße in Detmold. In der neuen Wohnanlage leben 14 Erwachsene mit hohem Unterstützungsbedarf. Der Minister wollte sich vor Ort über dieses damals neue Angebot des Intensiv-ambulant betreuten Wohnens informieren und traf sich mit dem Vorstand und leitenden Mitarbeitenden der Stiftung Eben-Ezer zu einem Gespräch. Danach besuchte er einige Klient*innen in ihren individuell eingerichteten Wohnungen und unterhielt sich mit ihnen. Dabei kam man auch darauf zu sprechen, dass den Bewohnern kein eigenes, behindertengerechtes Fahrzeug zur Verfügung steht. „Wir brauchen einen Bulli, in dem auch Rollstuhlfahrer mitfahren können“, sprach die Rentnerin Inge Möller den Minister direkt an. Denn mit dem Bus oder in den Privatfahrzeugen der Mitarbeiter*innen ist der Transport von Rollstühlen sehr umständlich – wenn überhaupt möglich. Klient*innen mit einem solchen Handicap würden daher oft ausgegrenzt, gibt Mitarbeiterin Julia Meier zu bedenken. Der Minister gab den Tipp, dass die Aktion Mensch eine solche Anschaffung ermöglichen könne. Gesagt, getan. Man beriet sich im Team und verteilte die Aufgaben. Förderanträge wurden gestellt, Kalkulationen durchgerechnet, Automodelle auf Tauglichkeit geprüft. Es verging einige Zeit, doch irgendwann stand fest: die Aktion Mensch bewilligt den Förderantrag. Das behindertengerechte Fahrzeug wird kommen! Seit ein paar Wochen steht ein nagelneuer Kleinbus vom Typ Ford Tourneo Connect  auf dem Parkplatz hinter der Wohnanlage und wartet auf seinen Einsatz. Der Hochdachkombi mit viel Stauraum kann zum Beispiel für Fahrten zum Einkaufen, zum Arzttermin oder zu Veranstaltungen sein, wenn diese wieder möglich sind. „Unsere Klientinnen und Klienten haben sich wahnsinnig über das tolle Fahrzeug und die Möglichkeiten, die sich ihnen damit eröffnen, gefreut“, sagt Julia Meier. „Die erste Fahrt mit mehreren Leuten ging direkt in ein Möbelgeschäft“, ergänzt ihre Kollegin Sonja Schröder und lacht.

Die Stiftung Eben-Ezer bedankt sich herzlich bei der Aktion Mensch für die Unterstützung.

Hinweis: Im Rahmen des Intensiv-ambulant betreuten Wohnens werden Leistungen der Eingliederungshilfe und bei Bedarf Pflegeleistungen für Menschen in der eigenen Häuslichkeit erbracht. Ziel ist es, den Mieter*innen eine Wohnung außerhalb der stationären Wohnangebote anbieten zu können und sie im selbständigen Wohnen zu unterstützen. Bei den Apartments handelt es sich um vollwertige Wohnungen, die der Mieter nach seinen eigenen Wünschen ausstattet. Alle sind barrierefrei und verfügen über Balkon oder Terrasse.

 

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