Claudia Middendorf besucht Eben-Ezer

Claudia Middendorf bei Eben-Ezer
Wie hat Eben-Ezer die Corona-Krise bisher bewältigt? Diese Frage motivierte Claudia Middendorf zu einem erneuten Besuch in der Stiftung. Begleitet wurde die Behinderten- und Patient*innenbeauftragte des Landes NRW von vier CDU-Parteifreunden: Jens Gnisa, Landratskandidat, Walter Kern, ehemaliges Mitglied des Landtags und Vorsitzender des Vereins „Freunde der Stiftung Eben-Ezer e.V." sowie Lars Brakhage, Kreisvorsitzender, und Yannick Wiemann, Vorsitzender der jungen CDA (Christlich Demokratische Arbeitnehmerschaft). Die Politiker suchten das Gespräch zu den Themen Pflege, Medizin und Seelsorge. In der Tagespflege von Diakonie ambulant gGmbH auf dem Gelände von Neu Eben-Ezer besuchen seit dem 8. Juni wieder 11 Klient*innen die Einrichtung am Disselhoffweg. Claudia Middendorf berichtete von ihren Eindrücken, die sie in ihrer neu eingerichteten Dialogstelle aus vielen Gesprächen gewonnen hat: Fehlender Kontakt und Austausch machen krank. Ein absolutes Kontaktverbot könne es im Wiederholungsfall einer pandemischen Situation nicht mehr geben, auch hier habe man dazu gelernt und müsse für die Zukunft individuellere Lösungen finden.

Im Medizinisch Psychologisch Therapeutischen Bereich (MPTB) wurde im erweiterten Gesprächskreis eine erste Bilanz zu Corona in Eben-Ezer gezogen. „Bis jetzt sind wir dank des herausragenden Einsatzes unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut durch gekommen", resümierte Vorstand Pastor Dr. Bartolt Haase. Auf die Nachfrage von Lars Brakhage, wie in Zeiten der Krise mit seelsorgerlichen Fragen umgegangen worden sei, antwortete Haase mit Informationen zu verschiedenen digitalen Angeboten wie den Video-Gottesdiensten zu Ostern und Pfingsten. Seit Pfingsten gebe es auch wieder Gottesdienste in kleinerem Rahmen, wo das Abstandsgebot eingehalten werden könne. Thorsten Löll, Leitender Arzt der Stiftung, betonte die enorme Leistungsbereitschaft der Belegschaft Eben-Ezers, die bis an ihre Grenzen und darüber hinausgegangen sei. Viele Klientinnen und Klienten hätten naturgemäß mehr Zuwendung als normalerweise gebraucht, um Unsicherheit und Kummer wegen der erzwungenen Trennungen zu kompensieren. Stress sei die unsichere Versorgungslage mit Schutzkleidung im März und April gewesen. Insgesamt habe er mit mehr Krisen bei Klientinnen und Klienten gerechnet. Nun trete allmählich Entspannung ein. Wie in der Wirtschaft würden die Auswirkungen erst verzögert wirksam und spürbar. „Nach dem akuten Krisenmodus, wo es in erster Linie ums Funktionieren gegangen ist, werden die Auswirkungen bei den Klientinnen und Klienten im psychischen und physischen Bereich längerfristig zu Tage treten."
Pastor Dr. Bartolt Haase betonte, dass alle Bereiche der Stiftung hervorragend zusammen gearbeitet hätten. „Das hat gerade in der Situation der Engpässe ein Stück weit unabhängig gemacht und Sicherheit gegeben“, unterstrich auch die betriebswirtschaftliche Leiterin des MPTB Barbara Milde.

Marianne Ulbrich, Geschäftsführerin von Diakonie Ambulant gGmbH, sprach sich im Gespräch mit den Politkern für eine Stärkung von tarifgebundenen Zahlungen statt Boni für einzelne Berufsgruppen aus. Es sei nicht nachvollziehbar, warum Altenpfleger*innen diese erhielten, Heilerziehungspfleger*innen in der Behindertenhilfe aber nicht. Hier pflichteten ihr Jens Gnisa und Walter Kern bei: „Soziale Gerechtigkeit braucht starke Tarifverhandlungspartner."

 

 

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