Eben-Ezer stellt Jahresbericht 2015/2016 vor

Die Stiftung Eben-Ezer hat den Jahresbericht 2015/2016 vorgelegt. Am 24. Juni stellten Vorstand, Mitglieder von Bewohnergremien und Mitarbeitende den Bericht in der Wohnanlage Boelckestraße in Detmold vor. Der Standort wurde gewählt, weil er exemplarisch für die Strategie der Stiftung steht, immer mehr Wohnmöglichkeiten dezentral anzubieten. 24 Menschen mit Behinderungen leben hier nahe dem Detmolder Stadtzentrum in ruhiger Lage und sind bestens in die Nachbarschaft integriert. Bereits rund 500 der 766 stationären Betreuungsplätze der Stiftung sind außerhalb des Stiftungsgeländes Neu Eben-Ezer an verschiedenen Standorten im Kreis Lippe verteilt.

Wie im letzten Jahr ist der Bericht zum Teil in Leichter Sprache gehalten. Leichte Sprache ermöglicht Menschen mit Lern- und geistigen Behinderungen den Zugang zu Informationen und entspricht den Forderungen der UN-Konvention zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an der Gesellschaft. Sehr übersichtlich sind der Teil in schwerer Sprache und der in leichter Sprache einander gegenüber gestellt und farblich gekennzeichnet. Der Vorschlag zu einem Jahresbericht in dieser Form kam von der Arbeitsgruppe „Leichte Sprache“, die im letzten Jahr gebildet wurde und der Menschen mit und ohne Behinderungen angehören.

Inhaltlich ist ein Schwerpunkt auf die Flüchtlingsarbeit der Stiftung gelegt. Innerhalb kürzester Zeit wurde von der Eben-Ezer-Großküche die Essensversorgung in den zentralen Unterkünften Lemgos organisiert, Spielgruppen für Kleinkinder  wurden eröffnet und die Aufnahme von rund 30 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen ermöglicht. Eine der drei Gruppen ist in Neu Eben-Ezer untergebracht, wobei sich der Umgang mit den Bewohner erstaunlich offen gestaltete.

Ein weiterer Schwerpunkt ist dem „Wohnen im Quartier“ gewidmet.  Verschiedene Wohnangebote für Menschen mit unterschiedlichen Betreuungsbedarfen wurden fertig gestellt bzw. befinden sich im fortgeschrittenen Planungsstadium. Für die Wohnanlagen in Brake und Schötmar wird die Stiftung jeweils zwei  Millionen Euro investieren. Bei den Planungen steht nach dem Prinzip der Dezentralisierung immer im Fokus: zentrale Lage der Wohnlagen, gute Anbindung an die Infrastruktur und das gesellschaftliche Leben im Quartier, die Anregung bzw. behutsame Hinführung zu mehr Selbstständigkeit und die Sicherung auch von intensiver ambulanter Betreuung und Pflegeleistungen, die zum Beispiel in Detmold durch Kooperation  mit Diakonie ambulant e.V. erbracht werden.

Ebenfalls ganz oben auf der Agenda steht das Thema Teilhabe durch Arbeit. Unter diesem Motto stand der Jahresempfang im April 2016, der in dem grade fertig gestellten Ergänzungsbau von eeWerk stattfand. Teilhabe durch Arbeit findet nicht nur in der Werkstatt vor Ort statt, sondern auch in Form von ausgelagerten Arbeitsplätzen in Lippischen Firmen und beim Integrationsunternehmen Liemer Lilie. Im Jahresbericht wird auf die verschiedenen Formen der Arbeit ausführlich eingegangen.

Im Jahr 2015 hat die Stiftung ein insgesamt ausgeglichenes Jahresergebnis erwirtschaftet. Die auseinandergehende Schere von steigenden Kosten und stagnierenden Kostenerstattungen erfordert jedoch auch in Zukunft eine sehr bewusste wirtschaftliche Steuerung und einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen.

 Foto: Fühlt sich in der Wohnanlage Boelckestraße wohl: Werner Drescher (rechts) begrüßt Christian Wachsmuth (Mitglied des Gesamtbeirates), Pastor Dr. Bartolt Haase und Udo Zippel vom Vorstand Eben-Ezer sowie Ingeburg Janke von der Arbeitsgruppe „Leichte Sprache“ in der Küche seines Apartments. Christian Wachsmuth hat den Jahresbericht in der Hand.

 

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