Kita Schötmar wird inklusives Familienzentrum - Ministerin Ute Schäfer informierte sich vor Ort

Foto (v. l.): Pfarrer Andreas Gronemeier, E.-ref. Kirchengemeinde Schötmar, Udo Zippel, Kaufmännischer Direktor Stiftung Eben-Ezer, Sabine Menzel, Bereichsleitung Kitas Stiftung Eben-Ezer, Heike Volmer, Leiterin Kita Schötmar, Ute Schäfer, NRW-Familie

Das evangelische Familienzentrum "Schötmar" in der Trägerschaft der Stiftung Eben-Ezer soll zu einem "inklusiven Familienzentrum" ausgebaut werden. Bisher gehört zu den Angeboten des Familienzentrums beispielsweise eine kontinuierliche Lese- und Sprachförderung durch gezielte Sprachangebote für Kinder. Auch bietet es Elternsprechnachmittage, Elternabende, Eltern-Kind-Nachmittage sowie therapeutische Angebote, Erziehungsberatung und Elternbildung an. Das Modellprojekt "inklusives Familienzentrum" sieht nun viele weiter führende Fördermöglichkeiten für alle Kinder vor, die zusätzlich zu den Bildungs-, Betreuungs- und Beratungsangeboten der Kita auch medizinische, psychologische, therapeutische und pädagogische Angebote und Hilfen enthalten. Und zwar für jedes Kind - ob behindert oder nicht, sozial benachteiligt oder nicht, mit Migrationshintergrund oder ohne - maßgeschneidert je nach Bedarf. Die Stiftung hat bereits einen Fachdienst mit einer Sozialpädagogin, einer Kinder- und Jugendpsychotherapeutin und einer Motopädin eingerichtet. "Inklusionsorientierte Kompetenzen werden bedarfsgerecht eingebunden und weiter entwickelt, dadurch schaffen wir die Voraussetzungen für die bestmögliche Entwicklungsförderung eines jeden Kindes", so Sabine Menzel, Bereichsleitung Kindertageseinrichtungen in der Stiftung Eben-Ezer.

Von großem Vorteil ist dabei, dass die Stiftung über jahrzehntelang bestehende, gut funktionierende Strukturen im medizinisch-psychologisch-therapeutischen Bereich zurück greifen kann. "Hier sind wir interdisziplinär gut aufgestellt und machen einen nachweisbar guten Job", sagt der Kaufmännische Direktor Udo Zippel.

Als NRW-Familienministerin Ute Schäfer von dem Modellprojekt in Bad Salzuflen hörte, beschloss sie spontan, dem Familienzentrum einen Besuch abzustatten und sich vor Ort zu informieren. Die Lagenserin traf sich in den Räumlichkeiten der Kita Schötmar mit Vertretern der Gemeinde, der Stiftung Eben-Ezer und der Stadt Salzuflen.

"Die Erzieherinnen und Erzieher leisten hier eine sehr gute engagierte Arbeit. Frühe Bildung ist der Grundstein für mehr Chancengleichheit und gesellschaftliche Teilhabe. Dazu leistet die Kita einen wichtigen Beitrag. Sie begleitet die Kinder auf den ersten Metern ihres Lebens- und Bildungsweges", sagte Schäfer. In der Kita werden zwei Kinder unter drei Jahren und 65 Kinder über drei Jahren betreut. Und im Hinblick auf das inklusive Familienzentrum ist Schäfer sich sicher: " Perspektivisch gesehen gehen Sie hier absolut den richtigen Weg. Das passt alles genau ineinander. Wir brauchen Familienzentren, weil unsere Gesellschaft sich verändert hat. Wo früher Großeltern und Nachbarschaft junge Familien unterstützten, helfen heute die Familienzentren. Sie begleiten nicht nur Kinder bei der Betreuung und Bildung, sondern gerade auch die Eltern in Alltags- und Erziehungs­fragen", sagte Schäfer. Möglichst früh bei Kindern, aber auch bei den Eltern mit Bildung, Hilfe und Unterstützung anzusetzen sei die Aufgabe der Familienzentren. "Nur so können wir – besonders in sozial benachteiligten Stadtteilen - wirklich gezielt vorbeugen und fördern, damit alle Kinder die gleichen Chancen erhalten. Gerade hier haben die Familien oft keinen Zugang zu den gängigen Angeboten."

Im Kreis Lippe gibt es laut Angabe des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalens 20 Familienzentren, die mit 273.000 Euro allein im Kindergartenjahr 2011/2012 gefördert werden.

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