Ministerpräsidentin Hannelore Kraft besuchte Eben-Ezer

Am 28. September besuchte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft die Stiftung Eben-Ezer, um sich mit dem Vorstand, Mitarbeitern und Bewohnern über die Entwicklungsmöglichkeiten der Stiftung, die Weiterentwicklung der Wohnangebote und den Aktionsplan der Landesregierung "Eine Gesellschaft für alle – NRW inklusiv" auszutauschen. Trotz der tagesaktuellen politischen Lage – die Nominierung von Peer Steinbrück als Kanzlerkandidat und der Rücktritt von Kurt Beck waren gerade öffentlich geworden – nahm sich Hannelore Kraft zwei Stunden Zeit, in denen es nur um Eben-Ezer gehen sollte.

Es war sozusagen ein nachgeholter Geburtstagsbesuch, da die Ministerpräsidentin der Einladung zum Festakt im Mai, der anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Stiftung ausgerichtet wurde, nicht folgen konnte. Ein zweites Geburtstagskind konnte Frau Kraft gleich auf ihrer ersten Station bei dem Rundgang über das Gelände von Neu Eben-Ezer beglückwünschen. Der Bewohner Fritz Paul, der in einer erst kürzlich in Dienst gestellten Wohnanlage am Volkeningweg lebt, feierte an diesem Tag seinen 71. Geburtstag. Im Gespräch mit der Ministerpräsidentin berichtete er von der Wohn- und Lebensqualität in der hellen barrierefreien Wohnanlage. Herr Paul und elf weitere Bewohnerinnen und Bewohner leben hier seit Herbst vergangenen Jahres und genießen die Vorzüge eines eigenen Zimmers mit dazugehörendem Bad und direktem Zugang in den Garten.

Anders stellt sich die Situation im Haus Hohensonne dar, das die Ministerpräsidentin im Anschluss besuchte. In dem Haus, Baujahr 1981, leben schwerst- und mehrfach behinderte Menschen mit besonderem Assistenzbedarf in nicht mehr zeitgemäßen Wohneinheiten. Hier richteten sich das ganze Interesse und die Aufmerksamkeit der Ministerpräsidentin auf die Bewohner und insbesondere auf die Mitarbeiter, die diese schwierige Aufgabe tagtäglich und mit viel Engagement leisten. Sie ließ sich von den Mitarbeitenden die Behinderungen einzelner Bewohner erläutern. Wichtig war der Ministerpräsidentin von den Mitarbeitenden zu erfahren, wie sie Kontakt zu den zum Teil nicht ansprechbaren Bewohnern halten, wie sie zum Beispiel das Belastende der Aufgabe verarbeiten können, ob sie es abends mit nach Hause nehmen, wie die Familie damit umgeht. "Alle Mitarbeiter, die hier die so wichtigen aber auch anstrengenden Aufgaben erfüllen, haben meine höchste Anerkennung", so Kraft im Kreise von Mitarbeitern und Bewohnern.

Der Besuch endete im Haus der Vielfalt, das die Ministerpräsidentin kennen lernen wolle, ist ihr doch die Leiterin des Cafés, Ina Meise-Laukamp, aus deren aktiver politischer Vergangenheit als Abgeordnete im NRW-Landtag sehr gut bekannt. In einer Gesprächsrunde im integrativen Café Vielfalt, an der außer dem Vorstand Pastor Hermann Adam und Udo Zippel auch Ina Meise- Laukamp, der Aufsichtsratsvorsitzende der Stiftung Wolfgang Stückemann, Lemgos Bürgermeister Dr. Reiner Austermann und die Landtagsabgeordneten Walter Kern und Dennis Maelzer teilnahmen bestand rund eine halbe Stunde lang die Möglichkeit, sich intensiv mit der Ministerpräsidentin auszutauschen. In einem Statement, das Hannelore Kraft kurz vor ihrer der Abfahrt der Presse gab, betonte sie die wichtige Aufgabe der Regierung, die Inklusion in Nordrhein-Westfalen voran zu bringen. "Das Café Vielfalt ist ein Beispiel dafür, mit wie viel Herzblut das Thema Inklusion betrieben werden kann", so Kraft.

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