Mit dem Prinzen im Schloss

Die Unterstufe1 der Topehlen-Schule besuchte das Detmolder Schloss

Lemgo-Detmold. "Wenn ihr nach Detmold kommt, zeige ich euch das Schloss!" Das hatte Stephan Prinz zur Lippe versprochen, als er im Oktober nach Neu Eben-Ezer in Lemgo kam und mit dem Vorstand Pastor Dr. Bartolt Haase gemeinsam die Topehlen-Schule besuchte. Dort wurde er von den Schülern der U1 gefragt, ob er in einem Schloss wohne, wo es auch Ritterrüstungen gäbe und wie sich das mit seiner Kutsche verhielte.

Ja! Es gibt eine Ritterrüstung im Schloss. Aber der Prinz kam mit seiner Frau zu Fuß, um die Kinder persönlich durch das Schloss zu führen. Gewohnt habe er im Schloss nur ein paar Jahre als Teenager.

Er bat herzlich, auf die kostbaren Vasen zu achten und nichts anzufassen. Die Kleinen machten große Augen als der Prinz die Ahnengalerie erklärte. Sein Großvater war zweimal verheiratet gewesen, und beide Diadem geschmückte Gattinnen blickten würdevoll auf die Knirpse, die in viel zu großen Filzpantoffeln über das Parkett bohnerten. Und die da ganz oben, wer denn die unbekleideten Damen und Herren seien? "Solche Malereien waren vor 300 Jahren, als das Schloss eingerichtet wurde, gerade modern", erklärte der Prinz. Ebenso wie die Kronleuchter aus venezianischem Glas, in denen damals Kerzen funkelten … " und tropften", wie Stephan P.z.L. bemerkte. Er zeigte den Kindern einen Ofenaufsatz aus Delfter Kacheln, den sie auch anfassen durften, ebenso wie einen großen glatten Elefantenstoßzahn im Jagdzimmer. Unter den vielen Trophäen war die größte ein milde ausschauender Elchkopf. Der Elch wurde in Ostpreußen erlegt, wo die lippische Fürstenfamilie bis zum zweiten Weltkrieg ebenfalls Güter hatte.

Ein paar Kinder durften jeweils in den eigentlich für Besucher gesperrten Bereich. Die Prinzessin nahm drei Kinder mit auf die Empore im Konzertsaal. Der Prinz zeigte ein Bett, in dem vor rund 200 Jahren der französische Kaiser Napoleon höchstpersönlich genächtigt hatte. Auch ein Kabinettschrank durfte geöffnet werden. Der Blick auf eine Ritterrüstung, die bereits zum Bau des Schlosses schon historisch gewesen ist, entzückte vor allem die Jungen. Ebenso wie die beiden Kanonen im Innenhof, deren Inbetriebnahme der Prinz sehr lebendig erklärte. Ob man nicht mal jetzt eine abfeuern könne, wollte David wissen. Das denn doch nicht. Sie wurden von Pferden auf das Schlachtfeld gezogen.

Es war ein lehrreicher herzlicher Besuch, an dem das Prinzenpaar, die Kinder und begleitenden Lehrerinnen Gertud Sondag-Krause, Hanna Lübbeke-Page und Judith Bentrup sowie Dietmar Grascha, Hausmeister der Topehlen-Schule und Chauffeur großen Spaß hatten. Immer wieder hörte man das spontane amüsierte Lachen des Prinzenpaares. Mit selbstgebackenen Plätzchen und selbst gemalten Bildern verabschiedete sich die Gruppe und nahm ein neues Versprechen mit. "Gerne machen wir das öfter auch für andere Klassen der Topehlen-Schule ".

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