Nachruf Matius Barus

Gedenken an einen Brückenbauer

„Ich möchte gerne Brücken bauen, wo alle tiefe Gräben sehn. Ich möchte über Zäune schauen und über hohe Mauern gehen. Ich möchte gern dort Hände reichen, wo jemand harte Fäuste ballt. Ich suche unablässig Zeichen des Friedens zwischen Jung und Alt.“ (Kurt Rommel, aus EG 669, Strophen 2 & 3)

Die Stiftung Eben-Ezer trauert um Pfarrer Matius Barus, der am 30. Juli 2025 im Alter von 73 Jahren auf der indonesischen Insel Sumatra verstorben ist. Pfarrer Matius Barus war zunächst ökumenischer Mitarbeiter des Kirchenkreises Herford und später Lehrkraft am ökumenischen Bildungszentrum der Vereinten Evangelischen Mission in Wuppertal. Aus dieser Zeit stammten nicht nur seine Sprachkenntnisse, sondern sicherlich auch viele Einblicke in das Alltagsleben in Deutschland und nicht zuletzt seine Kontakte in die Stiftung Eben-Ezer. Als Mitglied der Kirchenleitung und späterer Moderator der GBKP, der „Protestantischen Kirche der Karo Batak“ in Nord-Sumatra, war ihm die Arbeit in unserer Partnereinrichtung Alpha-Omega ein großes Anliegen. Es gab einen regen Austausch, Herr Barus hat uns in Lemgo besucht und Kolleginnen und Kollegen aus der Stiftung waren vor Ort in Indonesien.

Als Marcella Babilon und Gisela Krohn die Einrichtung in Sumatra im Jahr 2010 zum ersten Mal besuchten, war dies eine Reise voller Herausforderungen – das Klima, die fremde Sprache und Kultur, ein Vulkanausbruch samt Evakuierung… In all dem war Matius Barus ein kluger Ratgeber zwischen den Kulturen, ein verlässlicher Unterstützer, ein besonnener Freund – und nicht zuletzt ein souveräner Dolmetscher.
Und auch wenn dies vielleicht wie eine Kleinigkeit klingt: Die Bettwäsche mit Bezug und Knöpfen (so etwas urdeutsches im Vergleich zu den großen Laken asiatischer Betten!), die seine Frau und er uns zu unserem ersten Aufenthalt ausgeliehen haben, haben uns zutiefst berührt und uns ein Gefühl der Heimat in der Ferne vermittelt.

Mit der Ruhe, die er ausstrahlte und mit seinem Humor hat er Brücken gebaut – von Mensch zu Mensch, von Gemeinde zu Gemeinde, von Westeuropa nach Südostasien. Dafür danken wir ihm von Herzen. Traurig nehmen wir von ihm Abschied, tun dies aber in der Hoffnung, dass er nun sieht, woran er geglaubt hat.

Auf dem Foto ist Matius Barus der Dritte von rechts.

+ Zurück