Rückblick: Statt zum Rio Ebro ging es nach Tirol

Eine Reisegruppe aus Eben-Ezer nutzte ein kleines Zeitfenster im Corona-Geschehen für eine tolle Freizeit

Hier berichten Carolin Grannemann und Mark Bergmann, die die Reise als Betreuer begleitet haben.

Im Sommer 2020 stand die erste Freizeit für die im Mai 2020 neu eröffnete Intensivgruppe P.R.O. an. In der Intensivgruppe leben sechs Jugendliche mit kognitiver Beeinträchtigung, die Unterstützung im Umgang mit ihrer Sexualität benötigen, was einen erhöhten Betreuungsschlüssel und besondere Maßnahmen im Bereich der Prävention erfordert. Eine Freizeitplanung unter diesen besonderen Gegebenheiten gestaltet sich als sehr kostenintensiv und bedarf einer guten Vorplanung. Das wir eine solche Reise an den spanischen Rio Ebro planen konnten, war im wesentlichen der mehr als großzügigen Unterstützung der Firma Scheitzke und einer Spende von der Firma CTO Balzuweit zu verdanken. An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal im Namen aller Freizeitteilnehmer ganz herzlich bei den beiden Spendern für ein unvergessliches Erlebnis bedanken. Unserer Reise sollte nun nichts mehr im Wege stehen …und dann kam Corona. Spanien wurde zum Risikogebiet erklärt und unsere Flüge wurden storniert. Das war ein herber Rückschlag, aber dennoch war uns schnell klar, das wir unseren Jugendlichen, die generell schon in einem sehr geschlossenen System leben und durch das Corona Virus noch mehr Einschränkungen erfahren mussten, trotzdem eine Freizeit ermöglichen wollten. Unter Berücksichtigung der besonderen Situation fiel unsere Wahl auf ein typisch österreichisches Ferienhaus in Kirchberg Tirol in den Kitzbüheler Alpen. Im Juli war es dann endlich soweit, mitten in der Nacht ging unsere Reise in Lemgo los und am nächsten Morgen erreichten wir bei strahlendem Sonnenschein unser Ferienhaus. Die Unterkunft entsprach voll und ganz unseren Erwartungen und bot uns für die Dauer unseres Aufenthaltes ein schönes zu Hause. In der geräumigen Küche haben wir jeden Tag gemeinsam gekocht und leckere Mahlzeiten an der großen Tafel eingenommen. Neben einem tollen Garten, hatten wir auch eine große Veranda, auf der wir die Abende ausklingen lassen konnten. Es gab verschiedene Gemeinschaftsräume die zum Kickern, Karten spielen und quatschen einluden. Ein kleiner Kinosaal bot uns an regnerischen Tagen Platz für gemütliche Filmabende. Die Gegend um Kirchberg hielt eine Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten für uns breit. Wir waren an verschiedenen Badeseen, haben Kufstein und Kitzbühel erkundet, Wasserfälle besucht und sind gewandert. Besondere Highlights waren eine Bootsfahrt auf dem Achensee, Glühwürmchen-Wanderungen und eine Fahrt über die Zillertaler Höhenstraße. Am Ende dieser Straße erwartete uns das „Murmeltierland“ und von dort aus starteten wir mit ein paar motivierten Jungs und Mitarbeitenden eine Wanderung auf 2147 Meter Höhe zur Kristallhütte. Diese Vielfalt an Erlebnissen und intensiven Erfahrungen bedeutete für unsere Jugendlichen ein großes Entwicklungspotenzial, intensivierte den Teamfindungsprozess für die Mitarbeitenden und brachte die Gruppe insgesamt näher zusammen. Das Erlebte zeigte auch lange nach unserer Rückkehr noch positive Auswirkungen auf unseren Gruppenalltag. Alle Beteiligten haben die Freizeit in schöner Erinnerung behalten und somit hoffen wir, dass wir bald wieder zusammen verreisen können.    

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