Selbstbehauptung in der Kita

Selbstbehauptung in der Kita – „Lil Dragon“ macht Kids stark

Lemgo-Barntrup. Vor einigen Monaten ist „Lil Dragon“ in sechs Kitas der Stiftung Eben-Ezer  an den Standorten  Pivitsheide,  Barntrup und Bad Salzuflen gestartet, rund siebzig Kinder nehmen daran teil. In den Kursen, die der Leiter der Detmolder Sportakademie Dr. Lee  Sascha Sander im Rahmen des Projektes „Lil Dragon“  anbietet, geht es darum,  das Selbstbewusstsein  der Kinder zu stärken, so dass sie sich in kritischen Situationen gut behaupten und, wenn es sein muss, auch körperlich zur Wehr setzen können. Die Idee zu diesem Projekt hatten der Kaufmännische Vorstand der Stiftung Udo Zippel und der ehrenamtliche Vorstand der „Giving Tree“ Stiftung aus Düsseldorf Markus Schön. „Wir freuen uns sehr, dass es die Idee quasi vom grünen Tisch in die Praxis geschafft hat“, sagte Udo Zippel bei einem Besuch der Kita Kälbertal  in  Barntrup. Hier übte gerade eine Gruppe Jungs mit „Meister“ Sander Abwehrbewegungen, die vor unerwünschten Übergriffen schützen können.  Es ist die 10. Übungseinheit, die die fünf- bis sechsjährigen Jungen  – nur zufällig ist kein Mädchen dabei  - absolvieren, und sie haben bereits eine Menge gelernt. „Eher schüchterne Jungen trauen sich mehr zu, sie halten den Blick und treten selbstbewusster auf als vor dem Training“, ist der Kita-Leiterin Karin Wende aufgefallen. „In der Kita sind sie die Großen, aber wenn sie in ein paar Monaten in die Schule kommen, sind sie wieder die Kleinsten“, bringt Markus Schön auf den Punkt, warum gerade diese Kinder geschult werden. Der Detmolder betont, dass es  bei dem Training auch darum geht, das Sozialverhalten in der Gruppe zu erlernen. „Wir stellen gemeinsame Regeln auf, an die sich alle halten müssen. Es ist  ein sehr soziales Projekt, bei dem die Großen lernen, auf die Kleinen Rücksicht zu nehmen“, ergänzt Sascha Sander. „Bei Unsicherheiten bieten wir gezielte Unterstützung an.“  Geschult werden außerdem das Gleichgewicht und ein Bewusstsein für die eigene Verortung im Raum.  Sicherer Stand und aufrechte Körperhaltung  sind wichtige Signale, die vor einem Angriff schützen können. Hinzu kommen leicht erlernbare Techniken wie Block- und Abwehrbewegungen, Schrittabfolgen und andere. Eltern können gerne an den Stunden teilnehmen, so sollen laut Sander Vorbehalte abgebaut werden.  „Das Programm passt sehr gut in unseren Alltag, da wir in unserem pädagogischen Konzept sehr viel Wert auf die Stärkung von Resilienz, also der psychischen Widerstandsfähigkeit,  legen“, so die pädagogische Leiterin der insgesamt 16 integrativen Kitas in der Trägerschaft der Stiftung Eben-Ezer Inge Plöger-Greive.  Wenn am 28. Januar die Kinder zum Abschluss des zwölf Einheiten umfassenden Trainings  ihre Urkunden und den ersten „Gürtel“ ihres Lebens erhalten steht für alle Beteiligten fest: Es ist ein sehr wirkungsvolles Projekt. Um die Nachhaltigkeit zu sichern, wäre eine  Fortsetzung wünschenswert! Ein Wunsch, der sich wohl erfüllen wird, wie Markus Schön ankündigte.

+ Zurück