Silber für das Ausbildungs-Ass Café Vielfalt

Beim Wettbewerb der Wirtschaftsjunioren Deutschland für die besten Ausbildungsinitiativen hat das Café Vielfalt unter der Leitung von Ina Meise-Laukamp den zweiten Platz gewonnen. Das Café Vielfalt darf sich Ausbildungs-Ass 2013 nennen. Insgesamt hatten sich 185 Initiativen um die Auszeichnung beworben. Bis zur Preisverleihung am 25. November wussten Ina Meise-Laukamp und ihr Team nicht, ob sie Gold, Silber oder Bronze mit nach Hause nehmen würden. Gemeinsam mit Udo Zippel, Kaufmännischer Direktor der Stiftung, waren die beiden Auszubildenden Yvonne Schöpfer und Stefanie Diekmann mit Ina Meise-Laukamp nach Berlin gereist. Dort nahmen sie den mit 1.500 Euro dotierten Preis entgegen und wurden gemeinsam mit allen Preisträgern von Dr. Philipp Rösler,Link Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, geehrt. Mit auf dem Treppchen standen die Stiftung Fachkräfte für Brandenburg und die Wirtschaftsjunioren Memmingen-Unterallgäu.

Das Ausbildungs-Ass ist eine Auszeichnung der Initiative "Junge Wirtschaft" und besteht aus den Wirtschaftsjunioren Deutschland und den Junioren des Handwerks in Kooperation mit der INTER Versicherungsgruppe und dem Wirtschaftskurier. Der Preis wird in drei Kategorien verliehen. Ziel des Ausbildungs-Asses ist die Förderung und Anerkennung von herausragendem Engagement bei der Vorbereitung Jugendlicher auf das Berufsleben. Im Café Vielfalt sind 16 Menschen beschäftigt, davon sechs mit einer geistigen Behinderung. Das Café Vielfalt überzeugte die Jury mit dem Konzept einer Ausbildung für junge Menschen, die es aufgrund ihres Lebenslaufes schwer haben, im Berufsleben Fuß zu fassen. Im Juli hatte sich Ina Meise-Laukamp um den Preis beworben, denn es gibt Ausbildungserfolge vorzuweisen. Jedes Jahr haben junge Menschen im Café Vielfalt die Möglichkeit, als Praktikantinnen und Praktikanten ins Berufsleben zu schnuppern und sich zu erproben. Durch die enge Zusammenarbeit mit regionalen Förderschulen, Berufskollegs und Weiterbildungsträgern ist es möglich, vielen jungen Menschen Einblick in die Praxis zu geben. Viele kommen mit einem belasteten Lebenslauf. Einige haben schon verschiedene abgebrochene Versuche hinter sich. Mit einer Mehrheit von 90 Prozent der Praktikantinenn und Praktikanten ist es gelungen, zu einer pünktlichen und zuverlässigen Arbeitsweise zu kommen. Dies ist die Voraussetzung für Erfolgserlebnisse und Spaß an der Arbeit. Zwei ehemalige Praktikantinnen, die zuvor eine einjährige Einstiegsqualifizierung durchlaufen haben, sind nun Auszubildende: Eine junge Frau mit psychischer Beeinträchtigung qualifiziert sich seit September 2012 als Hauswirtschaftshelferin im Café Vielfalt. Alles deutet auf einen guten Abschluss hin. Eine weitere junge Frau mit Lernbehinderung ist erfolgreich in ihrer Ausbildung zur Fachfrau im Gastgewerbe. Möglich werden die Erfolge auch aufgrund der breiten Unterstützung durch das gesamte Team, zu dem auch ein Heilerziehungspfleger zählt, indem es die Auszubildenden neben dem lebhaften gastronomischen Betrieb mit betreut.

Udo Zippel, Ina Meise-Laukamp, Yvonne Schöpfer und Stefanie Diekmann freuen sich über die Anerkennung und natürlich auch über das Preisgeld. Udo Zippel: "Vor dreieinhalb Jahren haben wir mit dem Start des Café Vielfalt Neuland betreten. Wir waren sehr zuversichtlich, dass es gelingt, das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen noch ein bisschen selbstverständlicher zu machen, als es in Lemgo ohnehin schon der Fall ist. Das Café Vielfalt gehört heute zum lebendigen Stadtbild. Wir sind stolz, dass es gelungen ist, Menschen, die es nicht leicht haben, hier eine berufliche Perspektive, einen qualifizierten Arbeitsplatz und damit Teilhabe und Würde zu geben. Die offizielle Wahrnehmung in Berlin durch die Jury und den Minister ist eine große Bestätigung, auf diesem Weg weiter zu gehen. Wir wollen die vorhandenen Netzwerke stärken und mit unseren Partnern die Ausbildung junger Menschen weiter fördern. Im Café Vielfalt wird ein Stück Inklusion gelebt. Darauf sind wir stolz."

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